Die Streikpost #6 ist da! Sie kann hier bestellt werden.
Rückblick und Ausblick zur Streikpost 2021
Im Jubiläumsjahr 2021 konnte die Streikpost-Redaktion zwei Ausgaben veröffentlichen, nicht zuletzt dank der grosszügigen Unterstützung von Jubilanno. Die Streikpost ist ein queer-feministisches Zine, das im Vorfeld des feministischen Streiks 2019 in Solothurn entstand. Eine unabhängige Redaktion stellt jährlich zwei Hefte zusammen. Seit 2020 wird jeweils ein Aufruf veröffentlicht, auf den sich alle feministisch Engagierten und Interessierten mit ihren Beiträgen melden können: es interessieren Erfahrungen von FLINTAs innerhalb des patriarchalen Systems, Berichte von feministischen Gruppen, Projekten und Initiativen aus der Schweiz, aber auch aus transnationalem Raum, Büchertipps oder -rezensionen, und vieles mehr.
Die Streikpost#5 erschien zum Thema „Abrechnen“: „2021. Ein Jahr voller Jubiläen. Während viele die (verspäteten) feministischen Errungenschaften in der Schweiz feiern, wollen wir auf die vorherrschenden Ungerechtigkeiten aufmerksam machen! Versteht uns nicht falsch – wir denken gerne an vergangene feministische Kämpfe, an unsere (Gross-)Mütter und andere Vorkämpferinnen, denen wir unglaublich viel verdanken. Aber dennoch, die Errungenschaften, die dieses Jahr gefeiert werden, reichen uns bei weitem nicht!“ So wandten wir uns im Frühjahr mit unserem Aufruf an die Öffentlichkeit. Die Beiträge fragten unter anderem danach, ob sich seelischer Schmerz, etwa in Folge von sexualisierter Gewalt, in Rechnung stellen lässt. Ebenso waren Ansätze von transformativer Gerechtigkeit ein Thema: Wenn wir nicht auf die patriarchal geprägten Institutionen der Justiz oder des Knasts zurückgreifen wollen, wie können wir dann so etwas wie Gerechtigkeit erreichen? Täterarbeit, Schadensersatz oder, ganz zentral, Vernetzung und Bündnisse von „Betroffenen“ kamen zur Sprache. Weiter ging es in dieser Ausgabe um Schmerz infolge von romantischen Beziehungen oder negativen Erfahrungen mit männlich geprägten Politgruppen in der ausserparlamentarischen Linken.
Die Streikpost#6 war inhaltlich breiter gehalten und erschien nicht zu einem spezifischen Thema: „Lange haben wir darüber diskutiert, welches Thema wir wählen. Einig sind wir uns vor allem darüber: Alles ist wichtig, alles ist politisch, alles ist feministisch!“ Inspiriert von der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen*“ drehte sich das Editorial um Hexenverfolgung in Solothurn und Gewalt an Frauen*. Laut der feministischen Friedensorganisation CFD wurden im Jahr 2019 in der Schweiz neunzehn Frauen* getötet, jede Stunde erleben zwei Frauen* häusliche Gewalt. Wir können und wollen diesen gewaltvollen Status quo nicht länger akzeptieren. Deshalb gilt für uns: „Don’t protect your daughters, educate your sons“. Neben dem Thema Gewalt thematisierten die Beiträge in der 6. Ausgabe u.a. Safer Dating, Mutterschaft und Feminismus oder die Dekolonialisierung unseres Bücherregals.
Ein wichtiges Ziel der Streikpost ist die Vernetzung unterschiedlicher feministischer Gruppen und Projekten. Deshalb haben die Inserate und die Porträts von feministischen Gruppen einen wichtigen Stellenwert in unserer Zeitschrift.
Die Streikpost ist weiter ein Herzensprojekt, das vollständig in unbezahlter Arbeit entstanden ist. Mit dem Verkauf der Ausgaben (je nach Umfang zwischen 5 und 7 Franken) versuchen wir bestmöglich die Druckkosten zu decken – gerade in Zeiten der Pandemie war der Verkauf aber schwierig, da wir die Hefte insbesondere an Veranstaltungen auflegen. Die Streikpost kann auch abonniert werden: www.fem-so.ch/streikpost.
Die nächste Ausgabe wird im Frühjahr 2022 erscheinen. Thema der nächsten Ausgaben sind Narben. Narben aller Art: Verletzungen der Seele, des Körpers und Geistes, Bilder und Vorstellungen von Narben, Visualisierungen und mehr. Hier findest du den Aufruf dazu.
Die Streikpost-Redaktion